Die Absolventin Janna Radlow wollte etwas entwerfen, das die Naturverbundenheit der Insel zum Ausdruck bringt und die alte Rettungsstation auf eine sanfte Art und Weise wiederbelebt. Die Isolation und die autarke Atmosphäre des Standortes spielten in der Ideenfindung dabei eine wichtige Rolle. Das Umnutzungskonzept sieht vor mit einer jungen und offenen Reiseunterkunft eine naturverbundene Zielgruppe anzusprechen, die großen Wert auf ein nachhaltiges Reiseziel legt. Das Konzept soll frei und ungezwungen sein, sodass ein Gefühl der Ungebundenheit und Eigenverantwortlichkeit für die Besucher schnell einsetzt. Bis zu acht Personen können in dem Gebäude unterkommen.
Das herausnehmen der zweiten Ebene ermöglicht die Entstehung eines hohen, freien Raumes wodurch Platz für die architektonische Idee geschaffen wird. Vier einzelne Schlafkammern – die Butzen – können so zwischen die bestehenden Balken gehängt werden. Diese sind ausgelegt mit dem Bett für die Gäste und können entweder von Einzelpersonen oder Paaren bezogen werden.
Durch die unterschiedlichen Höhen und Perspektiven im Raum entsteht durch die Butzen ein dynamisches Raumgefüge. Das Untergeschoss stellt den Ort des Zusammenkommens dar. Die Gemeinschaftsküche, sowie der Esstisch bilden Orte det Kommunikation. Bereiche wie ein erhöhtes Podest und eine Bibliothek wiederrum, grenzen sich durch die Materialität ab und bilden Orte des Rückzuges, schaffen jedoch auch Blickbeziehungen zwischen beiden Bereichen. Ein bodentiefes Fenster „Das Naturfenster“ inszeniert einen gerahmten sowie geschützen Blick in die Natur.
Bei der Auswahl der Materialien wurde sehr darauf geachtet einen Bezug zur umliegenden Natur herzustellen und eine gewisse Natürlichkeit in den Raum zu bringen. Historische Details des Rettungsbootschuppens wurden zum größten Teil erhalten und Bezüge zur alten Inselgeschichte, sowie zur Rettungsgeschichte wurden durch Material und Farbe herausgearbeitet. Neben dem Haus in den Dünen soll es noch einen modernen Aussichtsturm für die Insel geben der architektonisch inspiriert ist von den Seezeichen der Insel. Vogelkundler und Wanderer haben die Möglichkeit von diesem Punkt über die Dünen hinweg bis zu den umliegenden Inseln im Westen zu blicken.